TP-Interview mit
Michael Hartmann
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Zitat:
Wenn ich recht verstehe, sind also jene, die im Staate die Macht in Händen halten, überwiegend davon überzeugt, dass falsch wäre, was die Mehrheit will?
Michael Hartmann: Ja, eben darauf läuft es hinaus. Die Eliten glauben mehrheitlich, dass sie besser als die Bevölkerung wissen, was für diese gut ist. Sie kennen die Lebensrealität der "normalen Leute" häufig aber kaum oder gar nicht.
Besonders deutlich wurde, das Verhältnis der classe politique
zum Volk und zur Demokratie, als das mit 300.000 Unterschriften
unterstützte Volksbegehren "Mehr Demokratie in Thüringen" von einer
Handvoll Verfassungsrichter des ThürVerfGH per Federstreich vom Tisch
gewischt wurde und zwar mit der Begründung
der "Herztheorie" wonach das Volksbegehren die Demokratie untergrabe,
indem sie den Parlament-Ariern die Souveränität entziehen würden.
Perverser kann man Demokratie nicht verstehen, wenn die
Volksvertreter zum Volk erklärt werden.