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Einmal mehr demonstrieren die Parteien lehrbuchhaft wieviel oder besser wie wenig demokratisch sie sind. Da erwarteten die linken Parteien (Linke, Grüne) einen ihren Vorstellungen gewogenen Bürgerhaushalt (eine Art Meinungsumfrage unter 3000 Bürgern zur Verwendung überschüssiger Haushaltsmittel) und waren daher diesem positiv gegenüber eingestellt. Im gleichen Maße wurde der Bürgerhaushalt im Vorfeld von den rechten Parteien (CDU) abgelehnt und gegeißelt.
Doch das Ergebnis des Bürgerhaushaltes fiel genau andersherum als von den Parteien erwartet aus. Statt linksfavorisierten "Sozialausgaben" wurde für Schuldenabbau und Investitionen in die Infrastruktur votiert. Und auf einmal wird von den Parteien genau andersherum argumentiert. Die CDU lobt das "vernünftige Verhalten" der Bürger, die man vorher für "nicht repräsentativ" hielt.
Die linken Parteien dagegen hatten auf einmal "Interpretationsschwierigkeiten" mit dem was vorher noch als mehr Demokratie und beachtenswertes Bürgervotum gepriesen wurde.
So machte sich die linken die Argumentation der CDU vor dem Bürgerhaushalt zu eigen und liess sich die Entscheidung "nicht aus den Händen nehmen" und entschied mit 22 zu 20 Stimmen gegen den Bürgerhaushalt.
Angesichts eines solchen anti-demokratischen Machtopportunismus der Parteien muss man sich als Bürger da verarscht vorkommen.