"Das Volk hat längst nicht immer recht"
Man muss nicht in allem mit ihm übereinstimmen, aber manches ist zitatwürdig
Zitat:
Rund ein Drittel der Schweizer nimmt an sämtlichen Abstimmungen teil. Ich kenne kein anderes Land, in dem sich eine derart grosse Gruppe ständig mit Politik befasst. Das müssen wir uns unbedingt bewahren. Als direkte Demokratie sind wir darauf angewiesen, dass sich die Bürger interessieren und engagieren. Sie entscheiden in Sachfragen mit, und das setzt voraus, dass sie sich mit den Themen auseinandersetzen und Verantwortung übernehmen.
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Das Volk hat längst nicht immer recht. Was es entscheidet, ist aber verbindlich, das zweifle ich nicht an. Aber es kann mich niemand zwingen, ein Resultat für richtig zu halten. Für mich geht es nun darum, das Beste aus einem falschen Resultat zu machen.
Er hätte vielleicht noch deutlicher machen können, dass es immer (s)eine persönliche unmaßgebliche Meinung ist, wenn er einen Entscheid des Volkes für falsch hält
Zitat:
Sie könnten sich den Parlamentariern anschliessen, die eine Wiederholung der Abstimmung verlangen.
Das Volk hat entschieden, und das gilt es zu akzeptieren. Alles andere wäre eine Respektlosigkeit gegenüber dem Entscheid.
In der EU spielt man die gleiche Platte bisweilen auch mehrmals - in der Hoffnung, dass die Iren, Schotten und anderen Widerstandskämpfer beim zweiten, dritten oder vierten Anlauf einknicken, pardon, klüger werden.
Das goutiert der Schweizer nicht. Ich fürchte sogar, dass ein solcher Schuss nach hinten losgehen könnte.
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Ich sollte einmal mein Leben für einen Anlass auf eine Kurzformel bringen, so entstand die Gleichung: E (Ergebnis) = M (Mensch) + I (Institution) + K (Kultur) + Z (Zufall).
Sie glauben an Zufälle?
Sicher. In meinem Leben spielten Zufälle eine enorme Rolle. Wäre ein Bauer namens Amrhyn nicht Präsident des Bauernverbands des Kantons Luzern geworden, hätte ich es nicht zum Bundesrat gebracht.
Bitte?
Als Amrhyn Bauernverbandspräsident wurde, trat er wegen der Belastung aus dem Grossrat zurück. Als erster Ersatzmann rutschte ich nach, und das eröffnete mir eine politische Karriere, die sonst nicht stattgefunden hätte. Denn nach den Grossratswahlen wäre ich nie mehr zu einem Wahlkampf angetreten. Der Mensch neigt dazu, das, was zufällig passiert, kausal zu erklären. Dann kommen die Geschichten zustande, die nicht wahr sind, aber plausibel klingen.
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Ein Bonmot besagt: Das einzige Land, in dem die Schweiz ein schlechtes Image hat, ist die Schweiz selber. Das hat etwas.