Kommentar zu "Ich bin nicht Charlie!"
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so wie jemand der nicht genug sprachliche Möglichkeiten hat sich
auszudrücken, zu Gewalt als Mittel des Ausdrucks neigt, so neigt der
der nicht genug politische Möglichkeiten demokratisch mitzubestimmen
und politisch konstruktiv und konkret zu handeln hat, ebenfalls zu
gewalttätigen Lösungen und sei es nur das berühmte Messer, das einem
im Sack aufgeht. Das gilt insbesondere dann wenn er mit Gewalt
konfrontiert wird und darauf um so mehr mit Gegengewalt reagiert, je
weniger er sich selbst als mündiger Bürger sieht.
Am Beispiel der Schweiz sieht man ganz gut wie es besser geht. Die
Menschen sind dort nicht besser als anderswo. Auch dort ist
Zuwanderung, Ausländer, Islam usw, ein politisches Thema. Nur im
Gegensatz zum EU-Europa haben die Schweizer eine (direkte) Demokratie
mit Volksentscheiden. Dadurch können die Bürger nicht nur politisch
konstruktiv und konkret handeln, sondern es besteht sogar eine
moralische Pflicht so zu handeln. Wer es mit seinen Stammtischparolen
nicht tut, setzt sich der Kritik aus demokratisch nicht
mehrheitsfähig sein zu wollen oder zu können und stellt sich damit
automatisch ins politische Abseits. Das Ergebnis ist mit dem Verbot
von Minaretten und einer Zuwanderungsbegrenzung sicher nicht in
jedermanns Sinn, aber es bewegt sich doch auf einem
evulutions-politisch weit höheren Niveau, als Pegida oder Politiker,
die per orde de mufti jetzt wieder Vorratsdatenspeicherung fordern.