Die 100 größten Irrtümer über die (direkte) Demokratie
#9 Die Schweiz hat erst 1972 das Frauenwahlrecht eingeführt"
Das ist nur bedingt richtig. Zum einen es wurde nicht das Frauenwahlrecht eingeführt,
sondern das demokatisch vollwertige Frauen
stimmrecht. Schweizer Frauen dürfen nicht nur wählen sondern auch abstimmen.
In Deutschland zum Vergleich besitzten weder Männer noch Frauen das demokratisch vollwertige Stimmrecht, sondern nur ein demokratisch bedeutungsloses Wahlrecht, das nicht mehr als ein Demokratie-Alibi für das Machtmonopol der Parteien ist. In der Sache hat der deutsche Staatssklave überhaupt nichts zu entscheiden und bei der Wahl hat er gar keine, denn 99% aller Sitze im Parlament liegen durch die Kandidatenlisten der Parteien schon vorher fest und letztlich ist es machtpolitisch egal, von wem der deutsche Michel die Schlafmütze in den nächsten 4 Jahren über den Kopf gezogen bekommt.
Und auch der Vorgang der Einführung des Frauenstimmrechtes in der Schweiz ist ein demokratischer Präzedenzfall, denn bei der entscheidenden Abstimmung durften ja nur Männer abstimmen. So haben über 50% der Männer scheinbar gegen ihre eigenen Interessen gestimmt, was beweist, dass demokratische und demographische Mehrheiten nicht identisch sind. Denn sonst dürfte es noch heute kein Frauenstimmrecht in der Schweiz geben. Es war ein harter politischer Prozess nachdem das Frauenstimmrecht davor sogar zwei mal abgelehnt wurde, aber die Demokratie ist gestärkt daraus hervorgegangen. Eine umgekehrte Bestrebung, das Frauenstimmrecht wieder abzuschaffen, gibt es nicht.