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diepresse.com]
Zitat:
Wenn wir keine Debatte zulassen, besteht die Gefahr der schrecklichen Vereinfachung. Dann ist die Stunde der Populisten da, die im Grunde gerne sehen, dass Europa an die Wand fährt. Viele Studien zeigen: Je mehr die Bürger beteiligt werden, umso solider sind die Finanzen und umso erfolgreicher ist die Wirtschaft. Weil die Bürger wissen, dass beim Schuldenmachen am Ende immer sie die Zeche zahlen. Politiker hingegen machen gerne Schulden, weil sie so in der eigenen Amtsperiode das Problem scheinbar lösen, aber die Folgen anderen aufbürden.
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Demokratie heißt „Learning by Doing“: Man lernt, indem man sich eine Meinung bildet – weil man weiß: Am 5. November ist Abstimmung.
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Diese Tricks [der Politiker] sind ein Schuss nach hinten, weil sich die Bevölkerung immer mehr ärgert und das Vertrauen schwindet. Seit zwei Jahren kommen die Politiker zusammen, nehmen große Summen in die Hand und verkünden: Das Problem ist gelöst. Einige Monate später stellt man fest: Nichts ist gelöst, das Problem ist größer. Die Politik verspielt das Vertrauen der Bürger, um das Vertrauen der Märkte zu erhalten. Am Ende verliert sie das Vertrauen beider Seite
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Man muss für Europa werben, aber nicht in Form blinden Jasagertums. Wenn wir aufhören, Fehler offen zu kritisieren, dann überlassen wir es denen, die daraus Honig saugen für antieuropäische und antimoderne Problemlösungen.